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Lichtplanung Köln

Einblick in die Welt der Lichtplanung mit Oliver Remagen aus Köln – DESIGN.SMART.HOME im Dialog

Der Kölner Lichtplaner Oliver Remagen leitet die „Remagen Licht GmbH“ aus Köln bereits in der sechsten Generation. Die Ursprünge des Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1845 zurück, als die ersten Gaslaternen in Köln installiert wurden. Heute ist Remagen Licht als renommierte Institution im Bereich Licht und Leuchten bekannt und hat sich einen Namen weit über die Kölner Stadtgrenzen hinaus gemacht. Nach fast 60 Jahren auf den Kölner Ringen betreibt die Familie Remagen inzwischen ein Beleuchtungshaus mit integriertem Lichtplanungsbüro in Köln – Müngersdorf, im Westen der Domstadt.

Lichthaus Köln von Remagen
Der Remagen Showroom - Licht in der Anwendung im authentischen Industrie-Loft

Sechs Generationen Remagen Licht in Köln – Wie hat sich die Firma über die Jahre entwickelt und welche besonderen Herausforderungen gab es dabei?

Oliver Remagen: Das Unternehmen Remagen hat eine lange und stolze Tradition. Seit der Gründung haben wir uns ständig weiterentwickelt und den Wandel in der Beleuchtungsindustrie aktiv mitgestaltet. Eine der größeren Herausforderungen der letzten Jahre war sicherlich, dass wir uns vom Lichthaus als Filialist zu einem ganzheitlichen Serviceanbieter rund um das Thema Licht entwickelt haben. Während wir früher vor allem hochwertige Lampen und Leuchten verkauft und montiert haben, stehen heute ganzheitliche Lichtkonzepte im Vordergrund unserer Aktivitäten. Das heißt das Thema Lichtplanung, die Entwicklung von Sonderlösungen und ganzheitliche Objektausstattung ist mehr in den Vordergrund gerückt. Natürlich bieten wir auch die technische Ausführung unserer Planungen und nicht nur die Lichtkonzepte als solche. 

Können Sie uns etwas über Ihren Werdegang erzählen?

Oliver Remagen: Ich bin praktisch in das Unternehmen hineingewachsen. Schon als Kind war ich von den Projekten meines Vaters und Großvaters fasziniert. Nach meiner Ausbildung zum Gestalter für visuelles Marketing im Familienbetrieb und nach mehreren Auslandsaufenthalten, in denen ich Erfahrungen bei diversen Herstellern gesammelt habe, bin ich ins Familienunternehmen eingestiegen. Die Kombination aus technischer Präzision und kreativer Gestaltung hat mich schon immer begeistert. Aber vor allem die kreative Komponente und der Einzug der LED-Technik, die eine riesige Bandbreite an neuen Gestaltungsmöglichkeiten eröffnete, bereitet mir sehr viel Spaß mit Licht und Design zu gestalten und Menschen zu begeistern.

Oliver Remagen und Patrick Remagen
Die Brüder Oliver Remagen und Patrick Remagen - Die sechste Generation im Familienunternehmen

Sie sind Experte rund um das Thema der Lichtplanung. Was fasziniert Sie persönlich an Licht?

Oliver Remagen: Licht hat eine unglaubliche Wirkung auf unser Wohlbefinden und unsere Wahrnehmung von Räumen. Es ist faszinierend, wie durch gezielte Lichtplanung Atmosphäre und Funktionalität geschaffen werden können. Die Möglichkeit, durch Lichtgestaltung Emotionen zu wecken und Räume zum Leben zu erwecken, begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Die visuelle Wahrnehmung nimmt ca. 80% dessen ein, was unser Gehirn aufnimmt – Grund genug sich mit dem Thema Licht bei der Einrichtung einmal genauer zu beschäftigen.

 

Was sind aus Sicht eines Brancheninsiders die aktuellen Trends in der Lichtplanung in Bezug auf Design und Technologie?

Oliver Remagen: Ein großer Trend ist sicherlich die Integration von Smart Lighting. Beleuchtungssysteme, die sich per Smartphone oder Sprachassistenten steuern lassen, bieten eine hohe Flexibilität und Energieeffizienz. Auch im Bereich des Designs sind minimalistische, klare Linien und die Integration von Beleuchtung in Möbelstücke und architektonische Elemente sehr gefragt. Nachhaltigkeit und die Nutzung von umweltfreundlichen Materialien gewinnen ebenfalls an Bedeutung.


Wie lassen sich moderne Beleuchtungssysteme in Smart Home-Systeme integrieren? Welche Lösungen gibt es hierfür und welche Funktionen können ferngesteuert oder automatisiert werden?


Oliver Remagen: Moderne Beleuchtungssysteme lassen sich nahtlos in Smart Home-Systeme integrieren. Lösungen wie Lutron oder Casambi ermöglichen es, Beleuchtung per Smartphone oder Sprachassistent zu steuern. Funktionen wie Dimmung, Farbanpassungen und Zeitpläne können automatisiert werden. Zudem können Beleuchtungssysteme in Szenarien eingebunden werden, die auf Tageszeit oder Aktivitäten basieren, wie zum Beispiel ein „Guten Morgen“- oder „Filmabend“-Modus.


Inwiefern können Kunden ihre Beleuchtungssysteme personalisieren? Gibt es spezielle Anpassungsoptionen, die besonders beliebt sind?

Oliver Remagen: Kunden können ihre Beleuchtungssysteme in vielerlei Hinsicht personalisieren. Beliebt sind individuelle Lichtfarben und -intensitäten, die sich an die persönlichen Vorlieben oder den Bedarf nach Tages- und Jahreszeit anpassen lassen. Auch maßgeschneiderte Leuchten und Konzepte, die speziell für einen bestimmten Raum oder eine besondere Funktion entworfen werden, sind sehr gefragt. Die Integration von Kunstwerken oder speziellen Designobjekten in die Beleuchtung ist ebenfalls eine beliebte Option.


Können Sie uns von einem besonders interessanten Projekt berichten, an dem Sie kürzlich gearbeitet haben?

Oliver Remagen: Da die Bedürfnisse und Anforderungen in jedem Objekt, privat oder gewerblich, verschieden sind und immer neue Herausforderungen mitbringen und nach individuellen Lösungen verlangen, ist es schwer ein Lieblingsobjekt zu benennen. Am Ende ist es immer das Größte, wenn der Kunde glücklich und begeistert ist!


Wie beginnen Sie typischerweise ein neues Lichtprojekt? Welche Schritte sind involviert?

Oliver Remagen: Der erste Schritt ist immer ein ausführliches Gespräch mit dem Kunden, um die Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen. Dann folgt eine Besichtigung des Ortes, um die räumlichen Gegebenheiten zu erfassen. Anschließend erstellen wir ein Konzept, das sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte berücksichtigt. Nach der Präsentation und Anpassung des Konzepts geht es in die Detailplanung und schließlich in die Umsetzung und Installation.

Können Sie ein Projekt beschreiben, das für Sie besonders herausfordernd war? Wie haben Sie diese Herausforderung gemeistert?

Oliver Remagen: Ein herausforderndes Projekt war die Beleuchtung eines großen modernen Treppenhauses mit Glasdach und Tageslichteinfall. Die größte Herausforderung war, eine Lösung zu finden, die sowohl den ästhetischen Ansprüchen gerecht wurde als auch die energieeffiziente Nutzung des Tageslichtes zulässt. In Zusammenarbeit mit einem unserer Partner haben wir ein Objekt entworfen mit Glasbaldachin, der nahezu unsichtbar scheint, tagsüber das Licht durchlässt und die Pendel-Linienleuchten, die aus dem Himmel zu fallen scheinen und sich über mehrere Stockwerke erstrecken, in den Fokus rückt, da keine Technik zu sehen ist.

 

Gibt es ein bestimmtes Projekt, auf das Sie besonders stolz sind? Warum?

Oliver Remagen: Besonders stolz bin ich auf die Beleuchtung eines Festsaals der Wolkenburg in Köln. Alle Leuchten sind Maßfertigungen in einer Sonderlackierung. Die Kronleuchter mit Durchmessern von 230cm und 280cm bei 180-213kg je Leuchter mussten an vorhandene Motoren montiert werden, mit Hilfe derer die Leuchten an die Decke gefahren oder bis zum Boden abgesenkt werden können. Des Weiteren waren vorhandene, auf alte Spiegel montierte Wandleuchten auszutauschen. Hierfür wurden nach Maßnahme in Zusammenarbeit mit unserem Partner passende Wandleuchten gebaut, die kein Standardportfolio hergab. Am Ende entstand ein stimmiges Gesamtbild, das den Kunden begeistert und seinen Gästen ein einmaliges Erlebnis bietet.

 

Welche aktuellen Trends in Ihrer Branche finden Sie besonders spannend und welche Neuerungen kommen auf uns zu?

Oliver Remagen: Besonders spannend finde ich die Entwicklungen im Bereich Human Centric Lighting (HCL), bei dem die Beleuchtung an den natürlichen Tageslichtverlauf angepasst wird und so das Wohlbefinden und die Produktivität der Menschen unterstützt. Auch die Integration von Beleuchtung in Möbel und Architektur sowie die Nutzung von nachhaltigen und recycelbaren Materialien sind spannende Trends. In Zukunft werden sicherlich auch Künstliche Intelligenz und Machine Learning eine größere Rolle in der Lichtplanung spielen.

 

Was sind die größten Missverständnisse in Ihrer Branche und welche Fehler sehen Sie Kunden oft machen?

Oliver Remagen: Ein häufiges Missverständnis ist, dass Licht nur als funktionales Element gesehen wird. Viele Kunden unterschätzen die Bedeutung einer durchdachten Lichtplanung für die Atmosphäre und das Wohlbefinden. Des Weiteren wird sich oft nicht mit der Art der Beleuchtung auseinandergesetzt, direktes oder indirektes Licht, wo setze ich Strahler ein etc. und es wird häufig zu wenig in die Qualität der Leuchten investiert und dabei die langfristigen Vorteile hochwertiger Beleuchtungssysteme übersehen. Das Licht ist leider in vielen Fällen immer noch das Schlusslicht obwohl es einer der bedeutendsten Gestaltungsfaktoren in der Architektur und Innenarchitektur ist. Gutes Licht beeinflusst essenziell unsere Lebensqualität!


 

Wer oder was sind Ihre größten Inspirationsquellen in der Welt des Designs und wie halten Sie sich kreativ und technisch auf dem neuesten Stand?

Oliver Remagen: Inspiration finde ich überall – sei es in der Natur, in der Architektur oder auch in der Kunst. Reisen und der Austausch mit anderen Designern und Lichtplanern geben mir immer wieder neue Impulse. Außerdem halte ich mich durch Fachmessen und Fachliteratur auf dem Laufenden über die neuesten Entwicklungen in der Branche. Besonders inspirierend finde ich auch historische und sakrale Bauwerke, bei denen Licht eine zentrale Rolle spielt.


Gibt es einen Projektwunsch, den Sie unbedingt gerne einmal umsetzen möchten?

Oliver Remagen: Ein Traumprojekt wäre die Beleuchtung einer berühmten Sehenswürdigkeit wie eines historischen Monuments oder einer modernen Ikone der Architektur. In der Vergangenheit haben wir bereits das Lichtkonzept für die Hohenzollernbrücke geplant und umgesetzt. Diese Art Projekte sind eine unglaubliche Herausforderung und machen einem im Nachgang sehr stolz.

 

Beleuchtung Hohenzollernbrücke
Eine beeindruckende Referenz - Lichtkonzept für die Hohenzollernbrücke in Köln

Zum Abschluss, was sind Ihre Visionen für die Zukunft der Lichtplanung?

Oliver Remagen: Ich glaube, dass die Zukunft der Lichtplanung in der noch stärkeren Integration von Technologie liegt. Intelligente Beleuchtungssysteme, die sich automatisch an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen, und nachhaltige Lichtlösungen werden immer wichtiger werden. Gleichzeitig hoffe ich, dass wir weiterhin die Balance zwischen technischer Innovation und ästhetischem Anspruch halten können.

Vielen Dank, Herr Remagen, für diesen spannenden Einblick in Ihre Arbeit und die Zukunft der Lichtplanung.

Remagen - Lichtplaner Köln

Remagen Licht GmbH
Girlitzweg 30 – Tor 1
50829 Köln

Telefon: 0221 – 20 797 0
Telefax: 0221 – 20 797 88

E-Mail: info@remagenlicht.de
Internet: www.remagenlicht.de

Geschäftsführer: Oliver Remagen

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